Erfolgreiche Kapazitätsanpassung bei einem Hersteller von Umform- und Karosserietechnik

Die Ausgangslage

Das Traditionsunternehmen mit Sitz in Baden-Württemberg erwirtschaftet weltweit mit 2.500 Mitarbeitern einen Umsatz von über 500 Mio. € mit hochwertigen Produkten und Lösungen im Automotive-Umfeld. Das leistungsstarke und innovative Produktspektrum deckt die Umform- und Karosserietechnik sowie den Automationsanlagen-, Maschinen- und Werkzeugbau ab. Im Zuge der Neuausrichtung wurden Vertriebs- und Produktionsgesellschaften in China, Indien und dem europäischen Ausland aufgebaut, prozessorientierte Business Units eingeführt und Investitionen in die Digitalisierung getätigt. Die Folge: Überkapazitäten in den deutschen Stammwerken, verschärft durch die gleichzeitig auftretende COVID-19-Pandemie mit temporären Rückgängen am Markt.

Das Vorgehen

Auf Basis des vorhandenen Strategiekonzeptes erarbeitete bachert&partner ein Programm zur Anpassung der Personalkapazität und setzte dieses mit um. Komplexe, standortabhängige Tarifstrukturen, ein hoher gewerkschaftlicher Organisationsgrad und überdurchschnittlich lange Betriebszugehörigkeiten bildeten die Rahmenbedingungen. Zielsetzung durch das Management war ein sozialverträglicher, nachhaltiger Ansatz unter aktiver Einbeziehung der Arbeitnehmervertreter.

Die Maßnahmen im Überblick

  • Plausibilisierung der Planrechnungen und Ableitung von Zielgrößen
  • Überarbeitung bzw. Erweiterung der vorhandenen operativen Maßnahmen gemeinsam mit dem Management
  • Aufsetzen eines Maßnahmencontrollings und einer strukturierten Projektorganisation
  • Interimistische Gestellung eines „Chief Human Resources Officers“
  • Einführung eines engmaschigen Kurzarbeit-Managements zur kurzfristigen Kapazitätsanpassung
  • Verhandlung Sozialplan und Interessensausgleich mit den Betriebsräten der Teilkonzerne
  • Umsetzung des Freiwilligenprogramms sowie selektiver betrieblicher Einzelmaßnahmen

Die Erfolge

Im Rahmen des Projektes konnte innerhalb von vier Monaten eine Interessenausgleich mit Sozialplan für vier Betriebseinheiten des Konzerns abgeschlossen werden. In weiteren sechs Monaten traten über 200 Mitarbeiter der deutschen Stammwerke dem Freiwilligenprogramm bei. Sowohl zeitlich als auch hinsichtlich der Einspareffekte wurden die vorgegeben Ziele deutlich übertroffen – die flankierenden prozessualen Maßnahmen führten zu weiteren Produktivitätssteigerungen insbesondere in den indirekten Bereichen. Trotz der Einschnitte besteht auch weiterhin ein konstruktives Verhältnis zu den Arbeitnehmervertretern. Vor dem Hintergrund der erfolgreichen Restrukturierung in Kombination mit einem dynamischen Marktumfeld kann das Unternehmen zuversichtlich in die Zukunft schauen.